Der Hof Steinthal und der Nordische Küchengarten gUG in Rade/Neu Wulmstorf (Niedersachsen, nahe der Stadtgrenze Hamburg) haben sich dem Allmende-Konzept verschrieben, inspiriert von den Arbeiten der Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom. Das Allmende-Prinzip basiert auf der gemeinschaftlichen Nutzung und Pflege von Ressourcen, um langfristig Werte zu schaffen und soziale Ungleichheiten zu verringern. In dieser Gemeinschaft werden traditionelle und moderne Methoden kombiniert, um die Nachhaltigkeit und das soziale Wohl zu fördern.
Der Hof Steinthal, erworben vom Verein Falkennest e.V. durch den Vorstand Andrea Buchholz, besitzt eine 4,2 Hektar große landwirtschaftliche Fläche. Diese wird durch den Nordischen Küchengarten gUG mit dem Geschäftsführer Michael Bahlrühs biologisch-dynamisch bewirtschaftet, ist Bio zertifiziert (DE-SH-012-24020-A) und seit den 1990er Jahren Demeter-zertifiziert. Auf dem Gelände befinden sich etwa 4000 Beerensträucher und Obstbäume, die reichlich Früchte tragen. Die Infrastruktur umfasst ein 120 Quadratmeter großes Kellergebäude mit Strom und Sanitäranlagen sowie einen ähnlich großen Schuppen, die den Betrieb während der Sommermonate ermöglichen. Ein zusätzliches Wirtschaftsgebäude ist in Planung, um das gemeinschaftliche Leben und die Verarbeitung von Obst und Gemüse das ganze Jahr über zu unterstützen.
Der Hof setzt ein komplexes Rechtskonstrukt aus gemeinnützigen Vereinen und Unternehmergesellschaften ein, um sicherzustellen, dass die Fläche nicht verkauft wird und dauerhaft als Allmende bestehen bleibt. Durch die biologische und dynamische Bewirtschaftung soll die Fläche auch zukünftigen Generationen gesunde Böden, Pflanzen und Tiere bieten.
Der Nordische Küchengarten gUG, der Hauptpächter der Fläche, fördert die solidarische Landwirtschaft und den Natur- und Landschaftsschutz. Unter der Leitung von Michael Bahlrühs und Andrea Buchholz werden Projekte mit Kindern, Jugendlichen und Freiwilligen organisiert. Diese Projekte umfassen unter anderem das Anlegen und Bewirtschaften von Folientunnels und Beeten für Abokisten, die Pflege von Knick- und Obstbäumen, die Holzernte, die Herstellung von Pflanzenkohle und das Bauen von Pizzaöfen und Lehmprojekten. Weitere Aktivitäten sind Natur- und Landschaftspflege, die Gestaltung von Gartenlandschaften, die Pflege alter Nutztierrassen sowie gemeinnützige Projekte mit Kindern und Jugendlichen.
Die Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) des Nordischen Küchengartens gUG gibt wöchentlich unterschiedlich große Abokisten mit Obst und Gemüse aus. Über eine Foodcoop können Mitglieder zusätzlich das gesamte Sortiment eines Bioladens buchen. Die Kisten können vor Ort abgeholt oder an Abholstationen geliefert werden.
Die Gemeinschaft der Allmende Rade wird von den Aktivitäten und dem Engagement der Vereinsmitglieder, Nutzer der solidarischen Landwirtschaft und Foodcoop sowie Ehrenamtlichen, Kindern, Jugendlichen, Freiwilligendienstlern, Nachbarn und Kursteilnehmern getragen. Sie schätzen die Allmende als einen Ort des Wohlfühlens, der Kultur und Kunst sowie der sozialen Einbindung. Durch ihre Mitarbeit erleben sie Wertschätzung und das gute Gefühl, sich für Natur, Klima, Artenvielfalt und eine bessere Zukunft einzusetzen.
Insgesamt strebt der Hof Steinthal danach, ein Modell für eine nachhaltige und solidarische Wirtschaftsweise zu sein, die sowohl die Umwelt schützt als auch das soziale Gefüge stärkt.
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